Essen/Fulda/Dresden – Ein Wochenende voller sportlicher Highlights liegt hinter den AthletInnen des TSV Amicitia.
Raphael Botta fliegt zur Bestleistung und zur DM-Quali
Beim „Tag der Überflieger“ in Essen wurde mitten in der Innenstadt eine spektakuläre Wettkampfstätte errichtet – mit eigens aufgebauter Anlaufbahn und Zuschauertribüne. In diesem besonderen Ambiente ging Raphael Botta für den TSV Amicitia an den Start – und setzte sich in einem hochklassigen Feld mit einem Sprung auf starke 7,28m durch. Damit übertraf er nicht nur seine bisherige persönliche Bestmarke, sondern sicherte sich auch knapp den ersten Platz vor Julian Karsten vom VfL Wolfsburg (7,25 m).
Die Freude war doppelt groß: Mit diesem Sprung qualifizierte sich Botta für die Deutschen U20-Meisterschaften, die am 11. Juli in Bochum stattfinden werden.

Sila Sönmezcicek mit starkem Auftritt im Nationaltrikot
Eine Einladung des Bundestrainers Thomas Kremer zur Staffelmaßnahme für die U23-Europameisterschaft führte Sila Sönmezcicek nach Dresden. Dort nahm sie am internationalen Meeting „Golden Oval“ Teil und lief für die DLV-2-Staffel auf der Startposition. In einem spannenden Rennen, das nur knapp von der DLV-1-Staffel gewonnen wurde, zeigte sie mit ihren Teamkolleginnen eine beeindruckende Leistung und knackte mit dem Team die Qualifikationsnorm für die U23-EM im norwegischen Bergen.
Im Einzelrennen über 100m zeigte Sönmezcicek ebenfalls ihre Klasse: Bei Gegenwind von -1,0 m/s lief sie exakt zeitgleich mit Viola John (LG Brillux Münster) über die Ziellinie – beide wurden mit 11,69s gestoppt. Ein weiterer Beweis für ihre hervorragende Form, die sie am 14. Juni bei der Sparkassengala in Regensburg im finalen Staffel-Auswahlmeeting unter Beweis stellen will.

Tyrese Stewart sprintet zum Hessischen Meistertitel
Bei den Hessischen Meisterschaften der Aktiven und U18 in Fulda machte vor allem der wechselhafte Wind den Sprinter- und HochspringerInnen das Leben schwer – mit teils extremen Böen zwischen +2,3 und -3,1 m/s. Doch Tyrese Stewart ließ sich davon nicht beirren: In Vor- und Zwischenlauf dominierte er die Konkurrenz mit souveränen Läufen in 11,27s und 11,24s. Im Finale brauchte er zwar einen Moment, um in den Lauf zu finden, doch auf den letzten fünf Metern rief er sein ganzes Potenzial ab und sicherte sich in 10,91s den Hessischen Meistertitel.
Frauenteam mit Staffel-Bronze – starke Leistung in neuer Besetzung
Eine echte Premiere feierte die 4x100m-Staffel der Frauen. In neuer Konstellation mit Marlene Schinagl, Alesia Gojani, Kira Hambücher und Zoe Amougou-Janzer als Schlussläuferin, überzeugte das Quartett mit sauberen Wechseln und Teamgeist. In 50,01s liefen sie auf den dritten Platz und sicherten sich damit die Bronzemedaille – die Freude im Team war riesig.

Wind bremst Schinagl und Gojani im Einzel aus
Im Einzel über 100m hatten sowohl Marlene Schinagl als auch Alesia Gojani mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Trotz schwieriger Bedingungen und Windgeschwindigkeiten von -1,3 m/s (Schinagl) und –2,1 m/s (Gojani) zeigten beide respektable Leistungen. Mit 13,35s (Schinagl) und 13,37s (Gojani) konnten sie sich jedoch leider nicht für das Finale qualifizieren.
Viktor Lehnert stark im Diskus, schwächer in der Kugel
Wurf-Spezialist Viktor Lehnert konnte im Diskuswurf überzeugen: Mit 31,24m blieb er nur knapp unter seiner persönlichen Bestleistung und sicherte sich einen starken achten Platz in einem gut besetzten Feld. Im anschließenden Kugelstoßen fehlte jedoch die Kraft – mit 9,90m landete er auf dem neunten Platz, deutlich unter seinem Potenzial.
Stöhr wird Fünfte in der Damenkonkurrenz
Am Sonntag erschwerten nicht nur der Wind, sondern auch Regen und die nasse Bahn die Bedingungen für Hochspringerin Nina Stöhr. Die 18-Jährige startete eine Klasse über ihrer normalen Altersklasse (U20) und maß sich mit den besten Frauen Hessens. Ihre Einstiegshöhe (1,55m) überquerte sie im zweiten Versuch. Die Versuche über die 1,60m waren gut, reichten aber leider nicht – die Latte fiel. Somit wurde sie Fünfte in einem Feld, in welchem fast alle StarterInnen deutlich unter ihren Meldewerten blieben. Auch Florian Kanert, der für den TV Rendel startet tat sich im Hochsprung schwer. Er blieb bei schwierigen Verhältnissen und 1,75m Einstiegshöhe leider ohne gültigen Versuch.
Der TSV Amicitia kann mit den Ergebnissen dieses Wettkampf-Wochenendes mehr als zufrieden sein. Neben starken Einzel-Leistungen und Meistertiteln zeigt besonders die Qualifikation für nationale und internationale Wettkämpfe, dass der Verein auf einem sehr guten Weg ist. Die kommenden Wochen versprechen weitere spannende Wettbewerbe – und vielleicht sogar noch mehr Medaillen.